TPE stehen hoch im Kurs
Neue Rezepturen machen thermoplastische Elastomere in der Medizintechnik zu einer immer häufiger verwendeten Alternative zu vulkanisierten Kautschuken, PVC und Silikon.
Sie sind flexibel, thermisch und gegenüber vielen Medien beständig, lassen sich via Spritzguss oder Extrusion leicht verarbeiten, und sie lassen sich rezyklieren – thermoplastische Elastomere (TPE) sind heute mit ihren ausgereiften Rezepturen in vielen Bereichen eine Alternative zu vulkanisierten Kautschuken, PVC und Silikon. Insbesondere in sensiblen und hoch regulierten Märkten, zu denen Pharmazie und Medizintechnik ganz besonders zählen, sind ein sehr geringes Migrationspotenzial, hohe Biokompatibilität, Hygiene und Sterilisationsfähigkeit gefordert. Hier hat sich der Einsatz von TPE als sehr vorteilhaft erwiesen.
TPE-Werkstoffe stehen daher in der Fertigung für die Medizintechnik und in der klinischen Anwendung hoch im Kurs. Gegenüber den bisher häufig eingesetzten Silikonen offenbaren TPE-Rezepturen hier deutliche Vorteile, unter anderem, weil sie sowohl leichter als auch fester sind und vor allem undurchlässig. Zugleich ist es wichtig, dass es zwischen dem verarbeiteten Material und dem Körper nicht zu Wechsel*wirkungen oder Stoffübergängen kommt. Biokompatibilität wie auch Migrationsarmut sind gefragt.
So darf bei medizinischen Schläuchen keine Wechselwirkung zwischen Schlauchmaterial und pharmazeutischen oder körpereigenen Stoffen stattfinden. Für diese Applikation ist zudem ein hohes Maß an Transparenz erforderlich, schließlich möchte das Pflegepersonal den Durchfluss in Augenschein nehmen können. Knickbeständigkeit, Keimresistenz sowie die Möglichkeit röntgenkontrastgebender Streifen im Schlauchsystem sind ebenso gefordert.
Ebenso anspruchsvoll stellt sich das medizinische Umfeld dar, in dem Kanülen zum Einsatz kommen, gehen diese dem Patienten doch förmlich unter die Haut. Das wiederum erfordert ebenfalls die Biokompatibilität, Eignung nach USP Class VI/ISO 10993 und minimale Migration.
Von Dichtungen für Kolben bis hin zu Schläuchen
Der Actega DS, unter anderem Hersteller von TPE für die Medizintechnik, bietet mit seiner Provamed-Produktreihe TPE-Rezepturen an, die für alle medizinischen Applikationen einsetzbar sind, die eine Sterilisation des fertigen Produkts erfordern. Die elastischen Kunststoffe mit hohem Rückstellvermögen und Resistenz gegen die Auswirkungen hochenergetischer Gammabestrahlung eignen sich zum Beispiel besonders für das Dichtungsmaterial von Spritzenkolben.
Das Angebot an hochtransparenten, knickbeständigen TPE, die für die Coextrusion von Materialien geeignet sind, erfüllt die hohen Anforderungen, die medizinische Schläuche und Schlauchsysteme an die Werkstoffe stellen. Sterilisierbare und autoklavierbare Compounds stehen für Kanülensets oder die Extrusion von Feststoff- und Flüssigkeitscontainern zur Verfügung. Auch für den Spritzguss oder den Mehrkomponentenspritzguss lassen sich die Provamed-Werkstoffe einsetzen, ebenso für Verpackungen und Tuben.
Quelle:http://www.k-zeitung.de/tpe-stehen-hoch-im-kurs Medizintechnik