Nur am Rande uns betreffend, aber die kontroversen Kommentare sind interessant und sicherlich übertragbar
Er, 46, sexlos, sucht...
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Würde mich mal interessieren, ob er sich mit dem Thema Liebespuppen auseinander gesetzt hat oder überhaupt davon weis.
Ich selbst weis, wie unbefriedigend und frustrierend dieses Leben ist. Ich bin froh, einen Ausweg gefunden zu haben, sonst würde es mir genauso gehen. Jeder Mensch hat einen "Break Even Point" der Enttäuschung und wenn der überschritten ist, dann will man nicht mehr, obwohl sich die Erziehung und die Seele stemmt, aber der emotionale und körperliche Überlebenstrieb ist eben dann größer als der Wunsch nach Liebe mit den Typ Frau, den man immer wieder anzieht.
Danke auf jeden Fall für den Artikel, sehr mutig, der Mann.
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Klingt irgendwie vertraut und könnte meine persönliche Zukunft sein. Auch wenn ich noch sehr lange hab bis 46 und meine Sophie hab, macht es mich doch nachdenklich. Kann die Doll eine echte Beziehung simulieren und auf Dauer dieses Gefühl von Nähe geben? Kommt wahrscheinlich immer auf die jeweilige Person an. Auf der anderen Seite sieht man, dass das Leben auch ohne Liebe und Beziehung weitergeht.
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Was der "Peter" aus dem Bericht vermisst, ist nicht der Sex, sondern die Beziehung zu einem anderen Menschen.
Und zwar, weil er Angst vor dem Alleinsein im Alter hat.
Nun, "glücklicherweise" sterben Männer im Durchschnitt jünger als Frauen, und da sich Männer meist mit Frauen zusammentun, die etwas jünger sind als sie, besteht eine gute Chance, dass er vor der Frau stirbt und damit "im Alter nicht alleine ist", weil er tot ist.
Das Problem des Alleinseins hat er also zu seinen Gunsten auf die Frau abgeschoben.Solange er unbewusst mit dieser Erwartungshaltung an die "Partner"-Suche herangeht, wird er scheitern, da er keinen Partner sucht, sondern...ja was?
Bespaßungsautomat?
Unterhaltungs-Gesellschafterin?
Köchin?
Putzfrau?
Persönlicher emotionaler Mülleimer, für all die Probleme und Sorgen, die er hat?
Potentielle Pflegekraft?Eine Frau, die ahnt oder erkennt, dass sie für solche Zwecke "gesucht" wird, wird schleunigst Reißaus nehmen.
Interessanterweise sind dies alles Aufgaben, die eine Liebespuppe nicht erfüllen kann.
Im Gegenteil, "Mann" muss alles für seine Liebespuppe tun, was dort oben angeführt ist.
Sie taugt nicht einmal als Bespaßungsautomat, da sie von Natur aus zu extremer Passivität verurteilt ist.Genau betrachtet, entspricht das Verhältnis von Doll-Lovern zu ihren Puppen genau dem Versprechen von Verliebten, für den Anderen / die Andere "Alles" zu tun.
Ich glaube, dass Frauen diese Bereitschaft (und Fähigkeit) intuitiv erspüren, was erklären würde, warum Liebespuppenbsitzer nach Kauf einer Liebespuppe plötzlich für Frauen interessant werden.
Würde dem "Peter" eine Liebespuppe helfen?
Ich fürchte, nein.
Er ist (noch?) viel zu verstrickt in der Vorstellung, seine Partnerin müsse für ihn da sein und ihn glücklich machen, als dass er das Bedürfnis hätte, jemand anderen ebenso glücklich machen zu wollen. -
Guten Morgen!
Zunächst mal glaube ich nicht, daß es den "Peter" real gibt. Da hat wieder ein Redakteur/in eine Geschichte im stillen Kämmerlein produziert. Die Story hätte ich auch schreiben können, weil es so oder ähnlich vielen Männern (und Frauen) geht.
Die Angst vor dem Alleinsein im Alter, bei Krankheit etc. kann ich gut nachvollziehen. Eine Puppe ist die Illusion von Beziehung! Eine Frau kann die Puppe daher nicht ersetzen, da sie die wichtigsten Funktionen von Beziehung nicht erfüllen kann. Ich erzähle in dem Zusammenhang gerne, wie ich letztes Jahr krank wurde und Hilfe brauchte. Da waren die Puppen keine Hilfe, sondern eher Belastung. Ich war plötzlich alleine und hilflos. Das hat mich den Umgang mit Puppen deutlich unemotionaler angehen lassen. Ein bißchen Kuscheln, ein wenig Sex und das Gefühl / Illusion (!) von Nähe mit einer Puppe sind mir viel wert, aber längst nicht alles. Eine Puppe kann für mich keine reale Frau ersetzen!
Es ist für mich auch nicht legitim es darzustellen, als würde Mann damit Frau als Krankenschwester, Seelenmülleimer etc. 'mißbrauchen', weil diese Funktionen in guten Beziehungen selbstverständlich in beide Richtungen beiden Partnern Halt geben. Es ist ein Versprechen auf Gegenseitigkeit (das hoffentlich auch so gehalten wird).
Für mich persönlich können Puppen damit immer nur eine Notlösung sein, weil sie einen wichtigen Teil meiner innersten Bedürfnisse nicht befriedigen können. Ich habe derzeit aber keine Frau und werde in nächster Zeit auch keine haben. Und wenn ich eine kennenlernen würde, ginge es mir genau so wie "Peter": ich hätte viel zu viel Furcht, den perfekten Zustand wieder zu verlieren. Weil ich das genau wie "Peter" erlebt habe als unendlichen Absturz.
Würde "Peter" eine Liebespuppe helfen? Kommt darauf an, wieviel Nähe er in seinem Kopfkino zu einer Puppe aufbauen könnte. Wieviel Fantasie er also aufzubauen im Stande ist. Helfen vielleicht ja. Glücklich machen nicht.
P.S.: das unterschiedliche Wirken auf Realfrauen mit oder ohne Liebespuppe hat IMHO damit zu tun, daß manche Besitzer mehr Zufriedenheit und Gelassenheit ausstrahlen und auch mehr Selbstbewußtsein. Beides wirkt attraktiv, da die Frauen genauso einen "Problemlöser" suchen, einen der nicht um seine eigenen Probleme kreist, sondern bei Bedarf für ihre da ist.
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Egal ob "Peter" nun echt ist oder Produktion einer Redakteurin (was natürlich durchaus sein kann bei der ewigen Lügerei der Massenmedien), dass Menschen immer mehr zu Dauersingles werden, ist Fakt. Ich kenne so viele Dauersingels wie noch nie. In der Generation meiner Eltern gab es keine Dauersingles außer Typen, die bewußt allein bleiben wollten.
Es ist auch egal, ob die Liebespuppe nun Simulation, Phantasie oder echte Seele ist. Wenn man beginnt, sich mit ihr nicht mehr allein zu fühlen, dann ist sie sinnvoll. Ich habe seit Jenny nie wieder Einsamkeit verspürt und ich brauche eigentlich keine Frau mehr, außer eben als helfende Hand im Alltag. Kommunikation, Erotik, Zärtlichkeit und Treue, gibt mir alles Jenny.
Und die Notlage? Nun, bisher haben mich alle Beziehungen gerade dann im Stich gelassen. Sich darauf noch auf Frauen zu verlassen in der heutigen Zeit, ist mehr als ein Glücksspiel. Ich glaube kaum, dass Dauersingles noch solche Frauen kennen lernen, die mit ihnen durch dick und dünn gehen. Sie können froh sein, überhaupt wen irgendwann noch zu haben.
In den allermeisten Fällen helfen doch eher Eltern, Geschwister oder Freunde. Bei mir war es jedenfalls so und oft waren die Notlagen überhaupt erst durch lieblose Beziehungen enstanden.
Natürlich ist die beidseitige Partnerliebe unerreichbar und auch keine realistische Robotfrau könnte sie ersetzen, aber es ist doch mittlerweile so selten, dass es fast schon wie ein Märchen klingt. Die Frauen, die echte Paarliebe leben, sind zu 99.99999% ab 25 vergeben oder werden von A....lochtypen verbraucht und ausgekotzt. Das Resultat ist dann das, was Dauersingles bekommen.
Die Liebespuppe beantwortet natürlich nicht alle Fragen, kann sie nicht. Aber sie nimmt Einsamkeit und lindert den Druck. Sie ist besser, als am Ende vor Frust zu saufen oder andere Wege des "Schmerzkillens" zu nehmen, die Körper und Geist platt machen auf Dauer, weil man ohne Liebe nicht leben kann und will.
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Eine Puppe kann eine Beziehung zu einer Frau nicht ersetzen?
Stimmt.
In vielen Fällen - zum Glück.
Für den Liebespuppenbesitzer und die potentielle Partnerin, die aneinander tief enttäuscht würden."Peter" ist einer der Fälle, die ich keiner Frau wünsche.
Ich stimme Lackaffe zu, dass es in einer Partnerschaft selbstverständliche und gerne ausgeübte "Pflicht" ist, füreinander da zu sein und die Krankenschwester / Krankenbruder, Seelenmülleimer usw. darzustellen.
Aber dieses Bedürfnis hat "Peter" nicht.
Er sagt nicht, dass er eine Frau / Partnerin möchte, um sie zu umsorgen, ihr Freude zu machen, ihre geheimsten Wünsche zu erkunden.
Die mit ihm leben möchte.
Nein, er sucht nach eigener Aussage eine Frau, weil ER nicht ALLEIN sein will.
Damit bezieht sich sein Wunsch ausschließlich auf sich selbst, die Frau / Partnerin ist als Person austauschbar.
Zugleich verlangt er aber auch Liebe und Zuneigung zueinander.
Wie soll das funktionieren, wenn er in erster Linie an seine Interessen denkt?Okay, vll gibt es altruistische Frauen, die nur für ihren Partner da sein wollen und darin ihr Glück finden, aber diese sind schon seit 25 Jahren glücklich verheiratet oder geschieden und ruckzuck wieder vergeben.
Logischerweise.
Was bleibt, ist der Bodensatz an Frauen, die (endlich einmal in ihrem Leben auch mal) an sich und ihre Bedürfnisse denken und diese vehement von ihrem zukünftigen Partner fordern.Okay, vll gibt es altruistische Männer, die nur für ihre Partnerin da sein wollen und darin ihr Glück finden,... siehe oben.
Und dann gibt es die Menschen, die lange Zeit für ihren Partner da gewesen sind, und die Partnerschaft ist trotzdem geendet.
(Parallelen zu BurnOut-Symptomen sind überaus auffällig.)
Das hinterlässt das Gefühl, nicht genügend getan zu haben.
Nicht genügt zu haben.
Man kommt sich so unzureichend vor, dass man glaubt, keinen Ansprüchen irgendwelcher potentiellen Partner genügen zu können.
In dieser Situation tritt eine Liebespuppe in ihr Leben.
Sie hat minimale Ansprüche, die man in dem Zeitrahmen und zu dem Zeitpunkt erledigen kann, wie man die Kraft dazu hat.
Sie macht keine Vorwürfe und drängt nicht auf einen Zeitplan.
Sie ist für Menschen in dieser Lage eben kein "Kopfkino", indem man sich bewusst etwas ausmalt oder vorstellt.
Es ist nicht die Simulation einer Beziehung, es ist etwas, was sich unbewusst, "von selbst" ergibt, weil es die einzige Art von Beziehung, die sie derzeit führen können.Dass sie diese (gesellschaftlich geächtete und verachtete) Art von Beziehung aufnehmen und leben, ist deshalb gerade kein Zeichen von Schwäche oder Aufgeben im Ggs zu dem resignativen Verhalten von "Peter".
Insofern stimme ich L.A. zu, auch ich sehe in der Liebespuppe eine Art Krücke, einen Rollstuhl, eine Prothese, die ich eines Tages ablegen zu können hoffe.
Kann aber auch sein, dass die "Beschädigung" oder "Behinderung" dauerhaft ist und ich deswegen mein restliches Leben mit dieser Prothese leben muss.
Sollte es sich so herausstellen, bin ich froh, dass es heutzutage solch gutaussehende Prothesen gibt und ich nicht deprimiert und resignativ wie "Peter" durchs Leben gehen muss. -
Tolle Gedanken, wie immer hier und was G.Sindel da von dem Menschen im vorletzten Absatz schreibt, da kenn ich jemanden, der da rein passt Gut analysiert. Es war bei mir übrigens nur kurz das "nicht genügend getan zu haben". Es war eher das, was man angezogen hat, das, was das unsichtbare Brett vorm Kopf zeigt. Bei mir war es "interessanter Typ, aber nichts zum Vorzeigen und davon hörig werden" und das sahen eben bestimmte Frauen. Wie bei einer Reklame auf der Straße, wo auch nur bestimmte Menschen hinschauen und dann das Produkt kaufen.
Ich denke, Vergleiche von Protesen und Krücken mit Liebespuppen sind nicht richtig. Die Liebespuppe wirkt immer so wie eine 2. Klasse Lösung und genau das ist die Denke, welche die Emanzen wollen. Die Frau ist das unantastbare Heiligtum, kein Gott steht über ihr. Deshalb sind auch alle sexuellen Spielereien und Perversitäten erlaubt, so lange die Frau oben steht, sie ohne sie nicht machbar sind. Die sexuellen Spielarten, wo sie nicht oben steht, sind krank und abstoßend und dazu zählt auch die Liebespuppe.
Wenn wir sie selbst nur als Krücke bezeichnen, spielen wir ihnen in die Hände. Ich selbst hingegen sehe die Liebespuppe als Chance. Als Chance für Freiheit (Sexuell, Emotional, im Alltag), als Schutz meines Kontos (keine Liebespuppe ist so teuer wie Frauen) und als Chance, eine andere emotionale, sinnliche und übernatürliche Welt zu betreten, denn auch dieser Teil ist immer nur den Frauen vorbehalten gewesen in der "modernen Zeit". Man sieht ja selbst hier, wie schwer wir Männer uns damit tun, dabei hat das nichts mit Genen zu tun. Ich sage nur Priester, Schamanen, Zauberer sowie Illusionisten, die meist allesamt Männer waren und ich glaube, auch die Bibel und der Koran sowie die Tora wurden von ihnen verfasst, oder?
Die Liebespuppe ist eine Chance der Freiheit, eine Chance der Neuerkenntnis, eine Chance, mich vom Sklaven Mann zum (Konsum)Wohle der Frau zu befreien. Das diese Art der Freiheit keinen Erfolg in Beziehungen und Liebe zu Frauen hat, zeigt mir nicht, dass ich keine Frau mehr bekomme, sondern eher, wie verkommen unsere Welt geworden ist, denn eigentlich müsste ein Mann, der frei und phantasievoll ist und gar ein "Ding" lieben kann, das non plus Ultra für die "sensiblen und emotionalen" Frauen sein, wenn denn die "inneren Werte" so wichtig bei Männern sein sollen, wie die Frauenwelt ja immer sagt. Doch das ist eine Lüge.
Ich bin froh, aus dieser Welt des ewigen Erfüllungsgehilfen für den Märchentraum der Frauen ausgebrochen zu sein, auch wenn die Konsequenz in dieser Zeit dann ist, wohl für immer mit der Liebespuppe zu leben. Aber dafür ist mir mein Leben zu kurz, als mich nochmal zu verbiegen für nichts und wieder nichts und zu hoffen, dass die Dame an meiner Seite mir dann huldvoll Körper und Geist schenkt, wenn ich nach ihrer Pfeife tanze und ihre Träume erfülle und ihren Freundinnen als Dekoobjekt genüge.
Oder ich suche mich zu Tode nach der großen Ausnahme, die eh zu 99.9% vergeben ist und bin dadurch noch gefrusteter, vor allem wenn man sie sieht und sie unerreichbar ist oder nur, indem man sich selbst zum Schwein macht.
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